Die Ergebnisse der Gallup Engagement Index Deutschland 2023 zeigen deutlich, dass Unternehmen stärker in Führung, Mitarbeitendenbindung und Unternehmenskultur investieren müssen, um im Wettbewerb um Talente und Marktanteile bestehen zu können. Emotionale Bindung ist ein entscheidender Faktor, um Fluktuation zu verringern und die Leistungsfähigkeit von Teams zu stärken.

Ergebnisse der Gallup-Studie 2023

Der Gallup Engagement Index Deutschland 2023 untersucht die emotionale Bindung von Mitarbeitenden an ihre Arbeitgeber und beleuchtet deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Die Ergebnisse zeigen besorgniserregende Trends in Bezug auf Mitarbeiterengagement, Motivation und Fluktuation.

Nachfolgend die 12 wichtigsten Erkenntnisse der Studie:

1. Niedrige emotionale Bindung: Nur 14 % der Beschäftigten in Deutschland fühlen sich stark mit ihrem Unternehmen verbunden, ein stabil niedriger Wert. Gleichzeitig haben 19 % der Mitarbeitenden innerlich gekündigt – ein Höchststand der letzten zehn Jahre.

2. Steigende Wechselbereitschaft: Lediglich 53 % der Mitarbeitenden planen, in einem Jahr noch beim selben Arbeitgeber zu sein. Besonders unter neuen Mitarbeitenden ist die Fluktuation hoch, da viele bereits nach weniger als zwölf Monaten offen für einen Wechsel sind.

3. Unzureichende Führung: Nur 22 % der Befragten sind uneingeschränkt zufrieden mit ihrer direkten Führungskraft. Dies wird als entscheidender Faktor für fehlende Bindung und Motivation hervorgehoben.

4. Demografischer Wandel: Der Fachkräftemangel verschärft sich, da bis 2036 etwa 13 Millionen Beschäftigte (ein Drittel der Erwerbstätigen) in den Ruhestand gehen. Dies erfordert gezielte Maßnahmen, um Talente langfristig zu binden.

5. Schwaches Onboarding: Nur 22 % der neuen Mitarbeitenden bewerten ihr Onboarding positiv. Unzureichende Einarbeitung trägt wesentlich zur schnellen Wechselbereitschaft bei.

6. Fehlendes Vertrauen: Nur 40 % der Beschäftigten haben uneingeschränktes Vertrauen in die finanzielle Zukunft ihres Unternehmens, und lediglich ein Viertel traut der Geschäftsleitung zu, zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

7. Hohe volkswirtschaftliche Kosten: Die geringe emotionale Bindung und innere Kündigungen verursachen volkswirtschaftliche Schäden von schätzungsweise 132 bis 167 Milliarden Euro jährlich.

8. Einfluss guter Führung: Mitarbeitende mit hoher Bindung sind produktiver, motivierter und loyaler. 79 % von ihnen möchten in einem Jahr noch bei ihrem Arbeitgeber bleiben, verglichen mit nur 31 % ohne Bindung.

9. Fachkräftemangel als Herausforderung: Die durchschnittliche Vakanzzeit für offene Stellen ist auf 160 Tage gestiegen, was Rekrutierung und Personalerhaltung weiter erschwert.

10. Bedeutung der Unternehmenskultur: Unternehmen, die eine stärkeorientierte und wertschätzende Kultur fördern, können die emotionale Bindung ihrer Mitarbeitenden nachhaltig stärken.

11. Pandemie und ihre Folgen: Die emotionale Verbundenheit ist nach der Pandemie weiter gesunken, da viele Unternehmen ihren Fokus mehr auf Krisenmanagement als auf Mitarbeitendenbindung gelegt haben.

12. Langfristige Perspektiven: Die Bereitschaft, längerfristig bei einem Unternehmen zu bleiben, nimmt weiter ab. Nur 40 % der Befragten sind sicher, in drei Jahren noch bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig zu sein.

Feedback? Möchten Sie, dass ich bestimmte Aspekte des Artikels – z.B. spezifische Führungssituationen, in denen Charisma und Souveränität die entscheidende Rolle spielen, oder aktuelle Forschungsergebnisse – noch weiter ausführe oder vertiefe? Gerne. Ich freue mich auf Ihre Fragen und Ihr Feedback.

Dr. Jens-Christian Leister ist ein äußerst erfahrener und bewährter Change-Management-Experte und Executive-Coach, der bereits seit vielen Jahren erfolgreich dabei unterstützt, Transformationsprozesse in multinationalen Unternehmen zu meistern.